Fragmente

Aus der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Wahrnehmung bezüglich Autorität bei meinem ersten Projekt („Autoritätsfilter“), entstand die Frage „Was ist Persönlichkeit?“. Die Macht, die frühkindliche Autoritäten/Bezugspersonen auf den heranwachsenden Menschen ausübt ist essentiell für die Entwicklung einer scheinbar authentischen Persönlichkeit.

Bei genauerem Hinsehen, muss jedoch konstatiert werden, dass die „Erzieher“ Gut und Schlecht vorgeben und damit die Entwicklungsstränge festlegen. Gaben und Eigenschaften , die einzigartig für jeden Einzelnen sind, werden somit in „brauchbar“ und „unbrauchbar“ eingeteilt. Als unbrauchbar erlebt werden alle Charakteristika, die auf Ablehnung seitens der Bezugspersonen führt. Die Angst vor Ablehnung, die im Kern Existenzbedrohung ist, führt zu einer Abspaltung und Unterdrückung dieser Eigenschaften.
Ich habe mich nun systematisch mit einigen meiner verschütteten Anteile auseinandergesetzt. Diese Erkenntnisse möchte ich in eine Form bringen, um beispielhaft für die unterdrückten Merkmale ein Denkmal zu setzen. Mein Ziel ist es, den Betrachter anzuregen sich mit den eigenen abgelehnten Merkmalen auseinanderzusetzen. Zwangsläufig bietet dies eine stückweite Ganzwerdung und einen wichtigen Schritt in Richtung authentischer Persönlichkeitsentwicklung. Der Mensch erhält das Angebot auch bipolare Aspekte zu erkennen, diese anzunehmen und sie als genauso gleichwertig und wahr zu akzeptieren.

Das Projekt „Fragmente“ wurde durch ein Stipendium im Rahmen des Förderprogramms „IM FOKUS – 6 PUNKTE FÜR DIE KULTUR“ der „Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur“ gefördert.